Lake effect
Lake effect
Mittwoch, 13. Februar 2013
Vor allem im Gebiet der Großen Seen in Nordamerika tritt ein meteorologischer Effekt auf, den man dort als Lake effect snow bezeichnet. Dieser Effekt tritt auf, wenn im Winter kalte Winde über große Seeflächen mit warmem Wasser strömen. Dabei wird über dem See Wasserdampf aufgenommen, der jedoch schnell gefriert und am Lee-Ufer des Sees als Schnee niedergeht. Verstärkt wird der Effekt durch orografisch bedingte Aufwärtsbewegungen der Luftströmung entgegen der Windrichtung, wodurch es zu schmalen aber dafür sehr intensiven Niederschlagsbändern mit Ablagerungsraten von mehreren Dezimetern Schnee pro Stunde kommen kann (siehe rechts).
In der Stadt Bregenz am Bodensee und im Umland gab es im Jänner und im Februar 2013 den LAKE Effekt am Bodensee.
Mehrere Kaltfronten sorgten dabei für heftige Unwetter und extreme Regenmengen in der Bodenseeregion. Vor allem die Gemeinde Lochau, nördlich von Bregenz war zweimal betroffen. Die Böden konnten die großen Regenmengen nicht mehr aufnehmen und es kam zu Überflutungen und Vermurungen.
Neben der herangeführten Kaltluft aus West bis Nordwest und den Staueffekt am Pfänder war in diesem Fall der Bodensee-Effekt ausschlaggebend für die heftigen Unwetter. Bei einem Kaltfrontdurchgang letzte Woche (Montag, 26. auf Dienstag, 27. Juli) war der See deutlich wärmer als die darüber gleitende Luft. In den Stationen rund um den Bodensee wurden in der Zeit 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter gemessen. Im 10 km entfernten Dornbirn fielen zum Vergleich im selben Zeitraum nur 17 Liter.
Der Bodensee-Effekt stellt sich vor allem in den Abendstunden und der Nacht ein, weil tagsüber die Sonne die Luft soweit erwärmt, dass diese wärmer wird als der See. Wird die Luft kälter, werden heranziehende Schauer bei oben erklärter Konstellation weiter intensiviert.